Erstellt: März 2024 , Dr. Reinhard Chmelik
Die Unterbindung beim Mann stellt die sicherste Methode der Empfängnisverhütung dar, bei
gleichbleibendem Hormonhaushalt und beinahe unverändertem Ejakulat.
Die Operation wird ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt über eine kleine
Hautritzung (no – scalpell– Methode) in der Mitte des Hodensackes.
Falls Sie sich für die Vasektomie entscheiden, soll die Familienplanung abgeschlossen sein,
da die Rückoperation keine 100%ige Garantie ist für einen neuerlichen Kinderwunsch.
Das gesetzliche Mindestalter beträgt in Österreich derzeit 25 Jahre, die Kosten der
Behandlung werden von den Krankenkassen nicht übernommen
Nach dem Vorgespräch dauert die Operation ca. 20 min.
Endgültig erfolgreich ist der Eingriff erst dann, wenn nach 30 Samenentleerungen und ca.
2 Monaten mikroskopisch keine Samenfäden mehr nachweisbar sind. Erst dann steht fest,
dass die Samenbläschen und Prostatadrüsen (Speicher) entleert sind. Vor diesem Zeitpunkt
darf nicht auf empfängnisverhütende Maßnahmen verzichtet werden.
Die Vasektomie ist die derzeit sicherste Verhütungsmethode für den Mann. Die
Versagerquote liegt im Promillebereich.
Eine Rückoperation ist möglich.
Schmerzen im Hodenbereich / in der Leistengegend (0-5%), die meist nur von kurzer Dauer sind.
Blutungen oder Nachblutungen (0-15%), die in den ersten Stunden möglich sind.
Infektionen im Wundgebiet (0-15%), Nebenhoden/ Hodenbereich (0-5%) sind durch eine
antibiotische Behandlung gut behandelbar, im Extremfall eines Abszesses wäre ein operativer Eingriff erforderlich.
Knotenbildung durch Bindegewebswucherungen als Reaktion auf die Fäden − extrem selten, da langsam resorbierbare Fäden verwendet werden.
Erneute Zeugungsfähigkeit (0,4-0,8%) – vor allem bei Entzündungsreaktion im Bereich der Samenleiterknoten.
Verletzung von Gefäßen mit nachfolgender Mangeldurchblutung und Schrumpfung des
Hodens – Gefahr besteht praktisch nur bei sehr vernarbten, voroperierten Samenleitern.
Narbenwucherungen – durch den nahtlosen Hautverschluss in der Praxis extrem selten.
Sie werden dringend aufgefordert sich bei Beschwerden in ärztliche Behandlung zu begeben.
Durch die verwendeten Betäubungsmittel sind Sie für einige Stunden nicht verkehrstauglich
und sollten für diese Zeit weder ein Fahrzeug lenken, noch gefährliche Maschinen betätigen.
Über die geplante Operation und die möglichen Komplikationen wurde ich ausreichend
informiert. Ich bin mir über die Art und Bedeutung des Eingriffs, den speziellen Risiken und
möglichen Komplikationen im Klaren. Ich habe den Inhalt dieses Aufklärungsbogens sowie
die zusätzlich erfolgte mündliche Aufklärung verstanden und keine weiteren Fragen.
Ich willige hiermit nach ausreichender Bedenkzeit in die geplante Operation ein. Mit
unvorhersehbaren erforderlichen Erweiterungen des Eingriffes bin ich ebenso einverstanden.